Uwe Brandhorst Wardenburg, den 20.06.2021
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Auf ein Wort, liebe Wardenburger!
Unsere Leser haben es mit Sicherheit gelesen, oder?
Was wir meinen, fragen sich unsere Leser?
Amazon, Facebook, Google & Co. zahlen zukünftig in dem Land, wo sie ihre Umsätze machen auch die entsprechenden Steuern.
Darauf haben sich zumindest die G7-Finanzminister in London geeinigt, wie es den Medien zu entnehmen ist.
Unser Bundesfinanzminister und SPD Bundeskanzlerkandidat Olaf Scholz sprach von einer „sehr guten Nachricht“!
Zukünftig sollen die Konzerne, um Facebook, Amazon, Apple & Co. mindestens 15 Prozent an Steuern von ihren Gewinnen zahlen die sie in einem Land der G7-Länder machen, liebe Leser!
Dazu kommentierte der NWZ Redakteur Gernot Heller in der NWZ Tageszeitungsausgabe vom 07.06.2021 wie folgt:
„Seit Jahren überfällig
Es ist, da hat Finanzminister Olaf Scholz recht, schon eine steuerpolitische Revolution. Dass die G7-Länder sich endlich auf die seit Jahren überfällige Besteuerung der Internet-Riesen einigten und dazu eine Mindeststeuer für international tätige Konzerne auf den Weg brachten, könnte eine Gerechtigkeitslücke riesigen Ausmaßes im weltweiten Steuersystem schließen.
Aber noch bleibt einiges zu tun. Die G7 hat nämlich zu nächst einmal nur Leitplanken gesetzt. Die müssen nun national in praktikable Lösungen umgesetzt werden. Sie müssen aber vor allem auf möglichst breiter internationaler Ebene übernommen werden – in der G20 wie darüber hinaus, in all den Ländern, die als Steueroasen immer noch mit Dumping-Steuersätzen um „Kunden“ buhlen.“
Ein in der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ alt bekannter leider viel zu früh verstorbener Kaufmann der alten Schule pflegte in solchen Fällen stets zu sagen, wenn ihm eine Aussage von wem auch immer und zu welchem Thema auch immer missfiel:
„Gewogen, gewogen und doch für zu leicht befunden!“
Dieser Mahnruf der auf einer biblische Überlieferung basiert – Stichwort: „Menetekel“ – fiel uns von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ sofort ein, als wir die Kommentierung des NWZ Redakteurs Gernot Heller zum Thema „Globale Mindeststeuer für Konzernriesen“ lasen, liebe Leser.
Schon die Überschrift des Kommentars von dem NWZ Redakteur Gernot Heller ist nach unserer Auffassung der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ so in der Wortausführung falsch, liebe Leser!
Es sind nämlich nicht Jahre, sondern inzwischen mindestens über zwei Jahrzehnte, wenn nicht sogar noch länger, dass global operierende Konzernriesen ihre Gewinne in Steueroasen verschieben und somit teilweise nur noch 1 Prozent ihrer Milliardengewinne versteuern, liebe Leser, und dies mit Wissen aller Finanzminister dieser Welt!
Nur zur Erinnerung, liebe Leser, der Mindeststeuersatz der hier in Deutschland von den unteren Gehaltsgruppen durch unseren Bundesfinanzminister Olaf Scholz Arbeitnehmern/innen aktuell abgeknöpft wird beträgt 14 Prozent über den Grundfreibetrag von aktuell 9.744 Euro Jahreseinkommen und der Höchststeuersatz beträgt aktuell für das Jahr 2021 bei einem Jahreseinkommen von 53.000 Euro/106.000 Euro (led./verh.) 42 Prozent, liebe Leser.
Im Klartext, liebe Leser:
„Der angestrebte Steuersatz von 15 Prozent auf die Milliardeneurogewinne der Riesenkonzerne kommt für unseren Geschmack der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ nicht nur um mehrere Jahrzehnte zu spät, sondern obendrein ist der besagte Steuersatz für Konzernriesen viel zu gering von den G7-Länder-Finanzminister angesetzt worden und müsste sich gerechterweise analog der Spitzensteuersätze hierzulande richten, die auch Arbeitnehmer/innen, Unternehmer/innen, etc. pp aktuell bezahlen!“
Wenn dann noch Facebook Inhaber Mark Zuckerberg, etc. pp medienwirksam Milliardendollarspenden öffentlich ankündigen, dann hat das für uns von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ immer einen faden Beigeschmack, wenn man deren Steuerzahlungsmoral sich vor Augen hält, liebe Leser.
Denn, liebe Leser, wer sich vor Steuerzahlungen durch Steuertricks herumdrückt auch wenn dies vollkommen legal passiert (!) und somit ihren Beitrag an der Bezahlung von gesellschaftlichen Landesaufgaben drücken dem fällt es auch sehr leicht, hohe Dollarbeträge zu spenden, was von den Medien auch noch kritiklos öffentlich zum Wohle der besagten Konzerninhaber entsprechend zelebriert und umjubelt wird!
Angesichts dieser unumstößlichen Faktenlage bezeichnet unser Bundesfinanzminister und SPD Kanzlerkandidat Olaf Scholz, wie auch der NWZ Redakteur Gernot Heller trotzdem es als eine „gute Nachricht“, dass zukünftig Konzernriesen, wie Amazon, Google, Facebook mit Milliardengewinnen irgendwann in weiter Zukunft vielleicht 15 Prozent an Mindeststeuer bezahlen sollen bzw. werden, liebe Leser!
Man muss sich einmal vor Augen halten, liebe Leser, was hier über mehrere Jahrzehnte hinweg passiert ist, wenn beispielsweise Amazon auf seine Milliardengewinne kaum Steuern bezahlt hatte, aber beispielsweise die übrigen Unternehmen in Deutschland fein, brav ihre Steuern zahlen mussten.
Eine Wettbewerbsverzerrung ohne Gleichen und gleichzeitig eine steuerliche Ungleichbehandlung mit Wissen der Finanzbehörden und deren Finanzminister auf kommunaler Ebene, auf Landesebene, sowie auf Bundesebene unter der politischen Gesamtführung des Bundesfinanzministers und SPD Kanzlerkandidaten Olaf Scholz, liebe Leser!
Aufgrund dieser Faktenlage muss man sich doch auch die Frage stellen, liebe Leser, wie viele Unternehmer/innen mussten ihre Geschäfte in den vergangenen Jahrzehnten aufgrund der steuerlichen Ungleichbehandlung mit Wissen der Finanzbehörden und deren Finanzminister (!) inzwischen schließen und ihre Arbeitnehmer/innen entlassen, weil sie beispielsweise gegen „Amazon, Google & Co.“ nicht mehr konkurrieren konnten bzw. keine marktgerechten Verkaufspreise bei ihren Kunden durchsetzen konnten, um die Kosten ihres Unternehmens, sowie ihre eigenen Lebensunterhaltungskosten mit ihren Umsätzen und den damit verbundenen Gewinnen bestreiten konnten?
Diese durchaus „tragischen Nebenbegleiterscheinungen“ vergisst man immer wieder allzu leicht, liebe Leser, wenn man bei „Amazon, Google & Co.“ bestellt und der klassische Einzelhandel nur noch zur Beratung und ausprobieren von Produkten in deren Geschäften von den Konsumenten missbraucht werden!
„Na, liebe Leser, fühlten auch Sie beim Lesen dieser Zeilen sich peinlichst ertappt?“
Man muss sich als Verbraucher dann nicht wundern, liebe Leser, wenn auf einmal der „Tante-Emma-Laden“ von nebenan ebenso für immer und ewig seine Pforten schließt, wie auch das Elektrofachgeschäft, der Fernsehladen, etc. pp.
Und, liebe Leser, wenn dann auf einmal die Straßen marode sind, die öffentlichen Schulen nicht mehr renoviert werden, etc. pp weil keiner mehr Steuern bezahlt, da Konzernriesen sich erfolgreich vor einer Zahlung von Steuern drücken und der klassische Einzelhandel auf Grund von „Amazon, Google & Co.“ ihre Pforten wegen fehlender Konkurrenzfähigkeit für immer und ewig schließen mussten, dann ist dies eine weitere bitterliche Begleiterscheinung, wie auch die Tatsache, dass es zukünftig auf dem Arbeitsmarkt immer weniger gut bezahlte Fachkräfte geben wird, weil auf dem Lager bei Amazon man keine Fachkräfte benötigt, da diese Arbeiten überwiegend von günstigen Hilfskräften bewerkstelligt werden, was wiederum den Steuersäckel unseres Bundesfinanzministers Olaf Scholz dezimiert, liebe Leser!
Tja, liebe Leser, aber das ist noch nicht alles, was wir von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ zu dieser Thematik zu sagen haben und ganz offensichtlich der NWZ Redakteur Gernot Heller in seiner Kommentierung zum Thema „Globale Mindeststeuer für Konzernriesen“ vergessen hat seinen NWZ Lesern mitzuteilen, wie wir meinen!
Denn, liebe Leser, nur 20 Prozent eines Konzerngewinns sollen nach Umsatz auf die Staaten aufgeteilt werden – jedoch nur, wenn die Gewinnmarge des Konzerns mehr als 10 Prozent beträgt!
Was ist allerdings, liebe Leser, wenn der Konzerngewinn lediglich 9 Prozent beträgt bzw. die hochdotierten Steuerberater dieser Konzerne die Gewinnmargen entsprechend „hinrechnen“, so dass am Ende die „10-Prozent-Marke“ nicht gerissen wird, was auf viele Konzerne zutreffen könnte?
Das bedeutet dann für diese Riesenkonzerne „Jackpot“, oder anders formuliert:
„Es bleibt alles wie es war.“
Daher ist es fraglich, liebe Leser, ob „Amazon, Google & Co.“ tatsächlich Steuern bezahlen werden, wie es unser Bundesfinanzminister und SPD Kanzlerkandidat Olaf Scholz öffentlich vollmundig angekündigt hat, liebe Leser!
Beispielsweise lag die Gewinnmarge Amazons im Jahr 2020 nur bei 6,3 Prozent, um Marktanteile zu gewinnen. Amazon betreibt sein Online-Einzelhandelsgeschäft mit sehr niedrigen Gewinnmargen, weil die Masse macht es, liebe Leser, und beispielsweise durch Investitionen in neue Groß- bzw. Auslieferungslager in ganz Deutschland kann Amazon seine Gewinnmarge vollkommen problemlos und legal unter die „10“ Prozent Marke drücken, liebe Leser, wie wir von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ glauben.
Aber unser Bundesfinanzminister und SPD Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht bei diesem „Deal“ von einer guten Nachricht, wie auch der NWZ Redakteur Gernot Heller!
Wir von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“
sind allerdings noch immer nicht fertig mit unserer Kommentierung zum Thema „Globale Mindeststeuer für Konzernriesen“.
Denn, wie sollte es auch anders sein (!), die Produktion vieler Artikel die „Amazon, Google & Co.“ im Netz zu Dumpingpreisen anbieten und verkaufen erfolgen in Drittländern bzw. Niedriglohnländern.
Diese besagten Niedriglohnländer bzw. vielfach Drittländer tragen somit einen wesentlichen Beitrag zur Wertschöpfung eines Konzerns bei, erhalten aber den von den ausgehandelten G7-Ländern angestrebten zukünftigen Steuereinahmen der besagten Konzernriesen nichts, liebe Leser!
Es kann und darf doch nicht sein, liebe Leser, dass lediglich die Aufteilung der zukünftigen Steuern für Großkonzerne sich an der Umsatz- und Gewinnhöhe orientieren und wo die Umsätze erzielt werden, sondern auch wo die Produkte produziert werden, damit die Billiglohnländer wo die Produkte für „Amazon, Google & Co.“ produziert werden, auch etwas von den möglichen Steuermehreinnahmen von den besagten Konzernriesen zukünftig erhalten bekommen, liebe Leser!
Steuergerechtigkeit sieht anders aus, liebe Leser!
Aber unser Bundesfinanzminister und SPD Kanzlerkandidat Olaf Scholz spricht bei diesem „Deal“ von einer guten Nachricht, wie auch der NWZ Redakteur Gernot Heller!
Können unsere Leser nach dem sie unsere heutige Ausgabe „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ gelesen hatten nun nachvollziehen, als wir die Kommentierung des NWZ Redakteurs Gernot Heller zum Thema „Globale Mindeststeuer für Konzernriesen“ gelesen hatten, dass wir von der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ unweigerlich an den besagten Mahnruf der auf einer biblischen Überlieferung basiert - „Gewogen, gewogen und doch für zu leicht befunden!“ – zurückerinnert fühlten?
In unseren Augen der Redaktion „Auf ein Wort, liebe Wardenburger!“ ist die Kommentierung des NWZ Redakteurs Gernot Heller zum Thema „Globale Mindeststeuer für Konzernriesen“ zu dünn ausgefallen bzw. besser gesagt:
„Gewogen, Gewogen und doch für zu leicht befunden!“
Euer
Uwe Brandhorst
P.S.: Sämtlichen Äußerungen, Behauptungen, etc. in dieser Kolumne und der aus der Vergangenheit sind persönliche Meinungen des Unterzeichners und seiner Mitstreiter und
keine Tatsachenbehauptungen, um damit vorsorglich Medienjuristen die Möglichkeit zu nehmen, durch juristische Spitzfindigkeiten Prozesse anzuzetteln, um den überlasteten Gerichten und uns die Zeit zu stehlen, für Nebenkriegsschauplätze, die ohnehin niemanden interessieren bzw. den Kern der Aussagen dieser Internetveröffentlichung, nach unserer persönlichen Auffassung, verfehlen.
Dienstag, 22. Juni 2021
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